Papier

Mit dem Aufblühen der Kaufmannsklasse ab dem 12. Jahrhundert war in Europa die Schriftkunde nicht länger ein Privileg der Klöster. Nun fertigten auch Laienschreiber Urkunden und Abschriften von Büchern an. Geschrieben wurden diese wichtigen Texte auf Pergament.
Gebrauchstexte wurden hingegen noch immer wie bei den Griechen und Römern auf Wachstafeln geschrieben, denn Pergament war dafür zu teuer.
Oft wurden auch ältere Pergamente abgeschabt und wiederverwandt; so gingen viele Schätze literarischen und künstlerischen Schaffens verloren, weil ein günstiger Schreibuntergrund fehlte.

Diesbezüglich war Europa in seiner Entwicklung weit zurück, denn Medizin, Astronomie und Mathematik wurden durch die Kirche gehemmt.
Im arabischen Raum dagegen kannte man schon seit dem 8. Jahrhundert die Geheimnisse der Papierherstellung aus Hadern. Erfunden hatten sie die Herstellung von Papier  allerdings auch nicht. Das Wissen entlockten sie chinesischen Kriegsgefangenen. In China gibt es Papier vermutlich seit 105 n. Chr.

Im mittelalterlichen Europa wurde jedoch schießlich die maschinelle Herstellung des Papiers  in Papiermühlen entwickelt.  Unter anderem durch die Erfindung von Stampfwerk, Presse und Schöpfsieb wurde Papier mit der Zeit immer günstiger und löste das Pergament als Schreibuntergrund bis zum 17. Jahrhundert gänzlich ab.