Archiv der Kategorie: Materialkunde

Chalkboardlettering

Das Chalkboardlettering ist eine Unterart des Letterings. Mit weißer oder farbiger Kreide, Kreidemarkern und Kreidestiften wird auf einer Tafel oder Tafelfolie kunstvoll Schrift in Szene gesetzt.

Besonders in der Gastronomie sind diese Letterings für Tageskarten und Veranstaltungsankündigungen sehr beliebt. Aber auch für Werbeständer, Veranstatungshinweise und so weiter erfreuen sich Tafeln mit geletterten Beschriftungen wachsender Beliebtheit.

Ein Chalkboardletting kann sorgsam mit dem Kreidestift vorgezeichnet oder frei Hand geschrieben werden

Freihand im Vintagelook

Beim Chalkboardlettering greifen die gleichen Regeln wie beim einfachen Handlettering: Erlaubt ist, was Spaß macht. Von einfachen und verspielten Schriften bis zur aufwendigen Fake Calligraphy können alle Techniken angewendet werden. Das Medium Kreide braucht allerdings eine gewisse Einarbeitungszeit, denn eine millimetergenaue Präzision ist kaum möglich. Dafür kann man beliebig oft das Schriftbild korrigieren.

Chalkboardlettering
Mit einem Lettering beschriftete Kreidetafel

Fudepen

Der Fudepen (japan. Fude = Pinsel, engl. Pen = Stift), der auch gerne „Brushpen“ genannt wird, wurde ursprünglich für die ostasiatische Kalligraphie entwickelt.

Auf den ersten Blick wirkt das Schreibgerät wie ein gewöhnlicher Filzstift. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die Schreibspitze der eines festen Spitzpinsels entspricht. Dadurch kann man mit einen Fudepen den charakeristischen an- und abschwellenden Pinselstrich (jap. Fudenosuoke) malen bzw. schreiben.

Wie funktioniert ein Fudepen?

Für gewöhnlich werden im Fudepen keine Tierhaare oder Tierborsten verwendet. Vielmehr ist er mit synthetischen Feinhaaren besteckt.
Im Innern des Schafts ist eine Patrone verborgen, die durch ein Tuschereservoir die Pinselspitze mit Tusche oder Tinte versorgt.

Es gibt auch Pinselstifte mit auffüllbarem Tank, die sich u.a. auch mit Aquarellfarben befüllen lassen. Diese Pinselstifte haben einen weichen Kunststoffschaft. Durch Druck auf den Schaft kann die Flüssigkeitsmenge, die abgegeben wird, gesteuert werden.

Wer hat’s erfunden?

Entwickelt wurden Brushpens um 1972 in Japan. Eigentlich sollten sie nur das Schreiben von Kalligraphien erleichtern. Da das Anmischen der traditionellen Kalligraphietusche sehr aufwendig war, stellten schreibfertige Bruspens eine enorme Arbeitserleichterung dar.  Doch schon bald fanden sie auch bei  Manga- und Animezeichnern Verwendung.

Heute

Inzwischen erfreuen sich Fudepens auch im westlichen Raum einer wachsenden Beliebtheit. Zum einen eignen sie sich wunderbar zum Schreiben einfacher bis anspruchsvoller Kalligraphien und zum anderen sind sie ein unerlässliches Werkzeug für das populär gewordene Handlettering.

Fudepen
Fudenosuke bedeutet „Hilfe des Pinsels“ – geschrieben mit dem Fudepen

 

Produktempfehlungen:

Für Brushletterings mit präziser Strichführung ist der Fudenosuke  Tombow WS-BH 150, schwarz, von Tombow *   bestens geeignet. Der Metallring hält die Kunsthaarspitze in Form. Der erste und der letzte Pinselstrich im Leben eines Fudenosuke sind qualitativ nahezu identisch!

Der “Art Pen Brush”  von Kreul *   ist einer für’s Grobe. Große Flächen lassen sich schnell tief schwarz ausmalen und große, verspielte Schriften sind auch kein Problem. Die weichen Spitze ist für Anfänger allerdings sehr gewöhnungsbedürftig und der Tuscheverbrauch ist vergleichsweise groß.

Mit dem “Art Pen Calligraphy” von Kreul * kann man die Strichführung einer Bandzugfeder oder eines Plakatschreiberpinsels nachahmen. Allerdings ist der Stift nicht ganz so präzise. Dafür ist die Schreibgeschwindigkeit ungeschlagen. Per Definition ist der Pen Calligraphy kein echter japanischer Fudepen.

Farbige Texte mit einer mittleren Schrifthöhe schreibe ich gerne mit den Brush Pens 1340 von Edding*.  Sie sind sehr leuchtstark und geben gut die farbige Tinte ab.

Den Umgang mit Fudepens kann man in meinen Schriftkursen erlernen. Schau doch mal vorbei!

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Trauerfloristik und Umeltschutz

Der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur ist auch in der Trauerfloristik ein wichtiges Thema. Floristen müssen sich durchaus um die in Kränzen und Sträußen eingesetzten Deko-Materialien Gedanken machen .
Trauerschleifen müssen umwelttechnische Unbedenklichkeit aufweisen, und das nicht nur wegen der immer strenger werdenden Friedhofsauflagen. Verständlich, wenn man bedenkt, dass Trauerkränze und Sträuße kompostiert werden. Deshalb darf beispielsweise auch kein lackierter Draht zum Binden von Kränzen verwendet werden.

Symbol "Rose" auf einer Kranzscheife
Blütenkranz mit pinkfarbener Trauerschleife

Die meisten Seidenbänder sind heute vollständig biologisch abbaubar. So sind die Kranz- und Florbänder aus Seidenacetat, also Zellulose aus Holz, welches komplett und rückstandfrei in der Erde verrottet. In meinem Sortiment verzichte ich komplett auf Bänder mit Gold- oder Silberrand. Der für die Schmuckränder eigewebte „Lurex“-Faden besteht aus Aluminium und Polyester.

Die von mir verwendeten Farben sind lösemittelfrei (d.h. das Lösemittel ist Wasser) und belasten somit weder Gesundheit, noch Umwelt.

Papier

Mit dem Aufblühen der Kaufmannsklasse ab dem 12. Jahrhundert war in Europa die Schriftkunde nicht länger ein Privileg der Klöster. Nun fertigten auch Laienschreiber Urkunden und Abschriften von Büchern an. Geschrieben wurden diese wichtigen Texte auf Pergament.
Gebrauchstexte wurden hingegen noch immer wie bei den Griechen und Römern auf Wachstafeln geschrieben, denn Pergament war dafür zu teuer.
Oft wurden auch ältere Pergamente abgeschabt und wiederverwandt; so gingen viele Schätze literarischen und künstlerischen Schaffens verloren, weil ein günstiger Schreibuntergrund fehlte.

Diesbezüglich war Europa in seiner Entwicklung weit zurück, denn Medizin, Astronomie und Mathematik wurden durch die Kirche gehemmt.
Im arabischen Raum dagegen kannte man schon seit dem 8. Jahrhundert die Geheimnisse der Papierherstellung aus Hadern. Erfunden hatten sie die Herstellung von Papier  allerdings auch nicht. Das Wissen entlockten sie chinesischen Kriegsgefangenen. In China gibt es Papier vermutlich seit 105 n. Chr.

Im mittelalterlichen Europa wurde jedoch schießlich die maschinelle Herstellung des Papiers  in Papiermühlen entwickelt.  Unter anderem durch die Erfindung von Stampfwerk, Presse und Schöpfsieb wurde Papier mit der Zeit immer günstiger und löste das Pergament als Schreibuntergrund bis zum 17. Jahrhundert gänzlich ab.

Farbe im Mittelalter

Im 16. Jahrhundert wurden Mönche vor eine besondere Herausforderung gestellt, wenn sie goldene Farbe herstellen mussten,  wie eine alte Handschrift in der Universitätsbibliothek Heidelberg dokumentiert:

„So nimm Quecksilber, vnd Auripigmentum, vnd thue das in ain Eirschal, vnd stoppf das zue, vnd thue das aus in dem ay ist, vnd leg es vnder ain hennen die do prüdig ist. Vnd wen die henlin außgeen so nimm das ay, vnd thue vff welchs dein ist, vnnd zerreib es mit aim wenig wasser, vnd schrieb damit, so wirt es golt.“

Übersetzt meint dies: „Fülle Quecksilber und Auripigment (Arsentrisulfid) in ein ausgeblasenes Ei und verstopfe die Einfüllöffnung. Schiebe das Ei einer brütenden Henne unter. Wenn die Henne ihr Gelege verlässt, so nehme dein Ei, öffne es und zerreib den Inhalt mit etwas Wasser, so dass man damit schreiben kann. Man erhält eine goldene Tusche.“

Für gewöhnlich wurden im Mittelalter  Farben aus natürlichen Rohstoffen angemengt: Als Rohstoffe dienten tierisches Fett, Tran, Eiweiß, Pflanzensäfte, Fischleim und sogar Blut. Pigmente gewann man aus Mineralien. Auch aus Blüten, Blättern, Früchten, Wurzeln, Schnecken, Läusen und Tintenfischen stellte man Farbstoffe her.

Die Herstellung einer schreibbaren Farbe, war aber vermutlich nicht immer so ungewöhnlich, wie bei der eingangs erwähnten Goldtusche.

Farbtrocknung

Das Trocknen von Farbe kann in zwei Kategorien eingeteilt werden: in die physikalische Trocknung und die chemische Trocknung.

Trocknet eine Farbe physikalisch so verdunsten alle flüssigen Anteile (Lösemittel). Durch zufügen der gleichen Lösemittel wird die Farbe wieder flüssig (z.B. Wasserfarbe, Tinte, Plakafarbe oder Kunstharzlack).

Die chemische Trocknung härtet die Farbe auch „oxidativ“. Eine chemische Reaktion lässt die Bindemittel und Additive unlösbar miteinander verschmelzen (z.B. Fassadenfarbe).

Bei der Farbauswahl für Kalligraphien kommt es immer auf den Verwendungszweck  und den zu beschriftenden Untergrund an. Tinte und Tusche sind zum Beispiel für Arbeiten auf Papier und Karton gut geeignet.
Beim Beschriften von Trauerschleifen verwende ich besonders hochwertige, chemisch trocknende Farben. Sie sind lichtecht, wasserfest und grundwasserneutral.